Mehr Fleisch und noch mehr Fleisch
Der weltweite Fleischkonsum steigt. Vor allem in den aufstrebenden Schwellenländern China und Indien nimmt die Nachfrage besonders stark zu.
In vielen europäischen Ländern geht der Konsum sogar zurück. Bestätigt werden diese Zahlen jetzt noch einmal vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der gemeinsam mit der Heinrich-Böll-Stiftung und der Zeitschrift Le Monde Diplomatique seinen alljährlichen “Fleischatlas” veröffentlicht hat, der den weltweiten Konsum von Fleisch untersucht.
Das sind 16 Fakten aus dem lesenswerten Report:
1. Die weltweite Fleischerzeugung wird bei Fortsetzung des gegenwärtigen Trends bis 2050 von jetzt 300 Millionen Tonnen auf dann fast eine halbe Milliarde Tonnen steigen.2. Damit einhergehend wird sich die Sojaproduktion für Futtermittel zur Mästung der Schlachttiere nahezu verdoppeln – von derzeit 260 auf über 500 Millionen Tonnen.
3. Allein in Deutschland werden jährlich 58 Millionen Schweine, 630 Millionen Hühner und 3,2 Millionen Rinder geschlachtet.
4. In Deutschland werden die meisten Schweine in Europa geschlachtet.
5. In den USA schlachtet alleine die Gesellschaft “Tyson Foods” mehr als 42 Millionen Tiere in einer einzigen Woche, in China werden über 660 Millionen Schweine pro Jahr geschlachtet.
6. Weltweit wandern über 40 Prozent beziehungsweise rund 800 Millionen Tonnen der Ernte von Weizen, Roggen, Hafer und Mais direkt in die Futtertröge von Rindern, Schweinen und Geflügel.
7. Auf die asiatischen Boomländer (z.B. Indien und China) werden bis 2022 rund 80 Prozent des Wachstums im Fleischsektor entfallen.
8. In Deutschland ist der Fleischkonsum 2013 durchschnittlich um zwei Kilogramm pro Einwohner zurückgegangen.
9. Die Produktion von Rindfleisch wächst kaum. Die USA bleiben mit 11 Millionen Tonnen der größte Rindfleischproduzent der Welt. Indien ist seit 2012 größter Exporteur.
10: 25 Prozent des auf dem Weltmarktes gehandelten Rindfleisches stammt inzwischen vom indischen Subkontinent. Dabei handelt es sich aber oft um Büffelfleisch.
11. In keinem anderen Land der Welt wird so viel Fleisch produziert und gegessen wie in China.
12. In Deutschland existieren knapp 350 Schlachthöfe mit jeweils über 20 Beschäftigten.
13. In Deutschland ist während der Schlachtung die Betäubung bei 4 bis 9 Prozent der Rinder und bei 10 bis 12 Prozent der Schweine mangelhaft oder fehlt sogar ganz.
14. Ein Viertel der 8.000 bekannten Nutztierrassen ist derzeit vom Aussterben bedroht, was vor allem auf die Zunahme der industriellen Tierzucht zurückzuführen ist.
15. Bis 2020 werden weltweit 124 Millionen Tonnen Geflügelfleisch produziert, was einem Anstieg von 25 Prozent innerhalb von nur zehn Jahren entspricht.
16. In den meisten Industrienationen stammen weniger als zwei Prozent des verkauften Fleisches aus biologischer Produktion.
Quelle: green wiwo
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