Wassernotstand in Frankreich


Die Bewohner des französischen Dorfs Vittel sitzen bald auf den Trockenen. Der Grund: Nestlé pumpt ihnen das Grundwasser ab. Noch nicht schlimm genug, für den Bau einer rettenden Pipeline sollen die Bewohner aufkommen!







Wer denkt, das französische Dorf Vittel profitiere davon, wenn ein weltberühmtes Mineralwasser seinen Namen trägt, liegt falsch. Denn der Lebensmittelgigant Nestlé besitzt die Wasserrechte. Das ZDF-Reportermagazin „Frontal 21“ hat nun aufgedeckt, welche Folgen Nestlés Wasser-Hunger für die Bewohner hat: Der Wasserspiegel in dem Gebiet sinkt jährlich um 30 Zentimeter.





Ungewöhnliche Konsequenzen

Wie Frontal 21 berichtet, soll nun tatsächlich Abhilfe für das Wasserproblem geschaffen - allerdings etwas anders als erwartet: Eine Pipeline soll Wasser aus umliegenden Gebieten in das Dorf führen. „Das ist, als würde man Menschen am Atlantik vorschreiben, in einem Pool zu baden mit Wasser aus dem Mittelmeer“, beschwert sich ein Anwohner in der TV-Doku.

Nach Recherchen von „Frontal 21“ finanziert aber nicht etwa Nestlé die Pipeline – sondern die Bürger des Dorfes über ihre Steuergelder. „Rund 20 Millionen Euro, damit Nestlé weiter das Wasser exportieren kann“, kritisiert Odile Agrafeil, Berichterstatterin der Umweltkommission CESER Grand Est. „Das ist doch Unsinn. Denn Wasser ist ein Grundrecht.“

Wie das ZDF berichtet, ermittelt mittlerweile die Staatsanwaltschaft gegen eine Lokalpolitikerin wegen des Verdachts auf Lobby-Arbeit für Nestlé. Sie habe die Interessen des Unternehmens gestärkt, anstatt die der Bürger. Auf Nachfrage des Senders gab es dazu kein Statement des lokalen Bürgermeisters.






Quellen:
https://www.focus.de/finanzen/news/unternehmen/im-franzoesischen-vittel-nestle-pumpt-wasserquelle-leer-bewohner-sollen-weniger-trinken_id_8904446.html

ZDF

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